Lebensraumtypen melden
Bei den weiter unten gezeigten Abbildungen handelt es sich um Bildschirmfotos (Screenshots). Eine Bedienung des Meldeportals ist darüber nicht möglich. Um die auf dieser Seite erläuterten Details selbst umzusetzen, rufen Sie bitte an einem Desktop-Gerät (PC, Mac, Laptop) → NABU-naturgucker.de auf.
In der Natur stehen zahlreiche Arten untereinander in enger Verbindung. Außerdem ist es in vielen Fällen nicht zufällig, wo sie (gemeinsam) vorkommen: Etliche Spezies sind auf bestimmte Umgebungen und dort herrschende Bedingungen angewiesen, um überleben zu können. Beim Dokumentieren von Beobachtungsdaten, die die Artenvielfalt beschreiben, sind deshalb Angaben zu den Lebensräumen, in denen die Sichtungen erfolgt sind, überaus wichtig. Auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker besteht die Möglichkeit, neben artbezogenen Beobachtungsdaten auch die Beobachtung von Lebensraumtypen zu erfassen.
Zugrunde liegt hierbei die EUNIS-Lebensraumklassifikation (EUNIS Habitat Classification) der → European Environment Agency. Dieses sehr detaillierte europaweite System dient dazu, Lebensräume fein granuliert zu identifizieren beziehungsweise genau zu benennen. Der Aufbau dieses Systems ist hierarchisch und alle Lebensraumtypen tragen standardisierte Bezeichnungen. Auf unserem Meldeportal wird ein Auszug aus dem überaus umfangreichen Gesamtverzeichnis verwendet; über 200 in der Praxis relevante Lebensraumtypen sind auf der Internetplattform meldbar. Dadurch lassen sich Naturbeobachtungsdaten aus Deutschland und anderen europäischen Ländern mit Lebensraumangaben verknüpfen. Welche Habitate dies sind, zeigt die folgende → tabellarischen Übersicht (Google-Drive-Tabellendokument).
Übrigens: Obwohl es sich um ein europäisches Klassifikationssystem handelt, gibt es einige der Lebensraumtypen auch in anderen Erdteilen. Zum Beispiel kann beim Erfassen von Naturbeobachtungen im Stadtzentrum von Sydney in Australien der Lebensraumtyp „Wohngebiet, Stadtrand und Dorf (J1.2)“ gewählt werden.
Im Folgenden erläutern wir anhand sogenannter Gebietsbeobachtungen die Erfassung einer Beobachtung eines Lebensraumtyps auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker. Das Melden von Beobachtungen der Lebensraumtypen per → Einzelbeobachtung ist ebenfalls möglich.
Tipp: Auf unseres Meldeportals können Sie Ihren → Bildern und Videos ebenfalls statt einer Art einen Lebensraum zuweisen.
#1. Gebiet aufrufen
Um neue Beobachtungen inklusive der eines Lebensraumtyps erfassen zu können, müssen Sie → registriert und angemeldet sein.
In der Suchleiste des Meldeportals im oberen Seitenbereich geben Sie bitte im mittleren Suchfeld den Namen des gewünschten Gebiets ein und klicken Sie den Namen in der Auswahlliste an. Dadurch rufen Sie das entsprechende → Gebietsporträt auf.
Alternativ können Sie über die Ortssuche den Namen der nächstgelegenen Ortschaft oder etwas Ähnliches eingeben, zum Beispiel den Namen der Insel, auf der sich das gesuchte Beobachtungsgebiet befindet, siehe Markierung #2. Nachdem Sie die Eingabe bestätigt haben, wird eine interaktive Landkarte geladen, in der die einzelnen Gebiete mit farbigen Punkten sowie gegebenenfalls mit Gebietsgrenzen und die Rasterabschnitte mit dunkelgrünen Quadraten dargestellt werden. Klicken Sie dort das gewünschte Gebiet an, um dessen Gebietsporträt aufzurufen, siehe Markierung #3.
#4. Eingabeformular aufrufen
Sobald das Gebietsporträt geladen wurde, können Sie per Klick auf das Fernglassymbol („neue beobachtung“) in der linken Navigationsleiste das Eingabeformular aufrufen.
#5. Eingabeformular ausfüllen
Auf Ihrem Bildschirm ist nun ein leeres Eingabeformular zu sehen. Lediglich das Gebiet, dem die zu erfassenden Beobachtungen später zugeordnet werden, ist voreingestellt, siehe Markierung #5.
Füllen Sie jetzt die Pflichtfelder und bei Bedarf weitere optionale Felder aus. Der Lebensraumtyp ist im Feld „art“, siehe Markierung #9, einzutragen. Sobald dies geschehen ist, sind einige andere Eingabefelder automatisch deaktiviert, da sie in diesem Fall nicht benötigt werden (Markierungen #13, #14 und #15). Detaillierte Erläuterungen der einzelnen Eingabefelder entnehmen Sie bitte der Tabelle unter der folgenden Abbildung.
Auf Wunsch können Sie außer der Beobachtung des Lebensraumtyps auch Sichtungen von Arten erfassen.
# | Feldname | Inhalt |
6 | Datum (Pflichtfeld) | Nach dem Anklicken dieses Feldes können Sie in dem Kalender ein Datum auswählen oder es per Hand eingeben. Dabei ist das Format TT.MM.JJJJ. |
7 | Uhrzeit | Sofern Sie es wünschen, können Sie an dieser Stelle angeben, von wann bis wann Sie Ihre Beobachtungen in dem Gebiet am Exkursionstag durchgeführt haben. Das Format ist hierbei hh:mm, also zum Beispiel 14:23. |
8 | vollständige Artenliste | Auf Wunsch können Sie hier ein Häkchen setzen, wenn Sie eine vollständige Artenliste Ihrer Exkursion eingeben. Falls Sie nur einige Sichtungen aller Beobachtungen des jeweiligen Tages melden, sollten Sie dieses Häkchen nicht setzen. |
9 | Art bzw. Lebensraumtyp (Pflichtfeld) | Geben Sie hier die Bezeichnung des beobachteten Lebensraumtyps ein. An dieser Stelle können Sie außerdem die beobachtete Art eingeben. Dabei können Sie deutsche Namen (Trivialnamen) oder wissenschaftliche Bezeichnungen verwenden. Bei vielen Arten werden außerdem Namen aus anderen Sprachen, darunter Englisch und Französisch, erkannt. Sobald Sie einige Buchstaben in das Feld eingeben, erscheint eine Vorschlagsliste. Diese stammt aus der Datenbank des Meldeportals. Klicken Sie in der Vorschlagsliste auf die gewünschte Art, um sie in das Feld zu übernehmen. Falls keine Namensvorschläge für Arten oder Lebensraumtypen angezeigt werden, prüfen Sie bitte, ob Ihnen ein Schreibfehler unterlaufen sein könnte. Beachten Sie, dass manche Trivialnamen mit aus Regionen Deutschlands nicht in der Datenbank enthalten sind. Ein Beispiel ist die nördlich der Wesermarsch gebräuchliche Bezeichnung des Maulwurfs: Winnewupp „kennt“ unsere Datenbank nicht. |
10 | vollständige Zählung | Bei Bedarf können Sie hier ein Häkchen setzen, wenn Sie eine vollständige Zählung der Individuen bzw. Exemplare der Art während Ihrer Exkursion durchgeführt haben. Sofern Sie lediglich einige der gesichteten Exemplare/Individuen melden möchten, sollten Sie dieses Häkchen nicht setzen. |
11 | ungenaue Mengenangabe | Mitunter ist eine exakte Zählung nicht möglich, weil sehr viele Exemplare oder Individuen einer Art gesehen werden. Ihnen steht dann die Möglichkeit offen, eine ungenaue Mengenangabe einzutragen. Angaben wie „hdte“ (Hunderte) und „dzde“ (Dutzende) benötigen keine weiteren Mengenangaben in Feld 12, wohingegen zum Beispiel „min.“ (mindestens) und „max.“ (maximal) mit einer Zahlenangabe in Feld 12 kombiniert werden sollten. Darüber hinaus gibt es in dieser Auswahlliste einige Zahlenwerte. Bitte verwenden Sie diese nicht zum Angeben der beobachteten Exemplar- bzw. Individuenzahl! Bei diesen Zahlen handelt es sich um Spezialangaben, die nur bei der Erfassung von Pflanzen Verwendung finden. Mit ihnen kann man beschreiben, welchen Anteil eine Art in der Pflanzengesellschaft, in der sie sich befindet, einnimmt. Es handelt sich dabei um die Werte der Braun-Blanquet-Skala. Falls Sie mehr darüber wissen möchten, finden Sie → hier eine kurze Erläuterung. |
12 | Anzahl | An dieser Stelle des Eingabeformulars können Sie die Anzahl der beobachteten Individuen oder Exemplare der gesichteten Arten eintragen. Dies kann eine exakte Angabe sein, wenn Sie zum Beispiel 5 Stockenten gesehen haben. Oder Sie können in Kombination mit Feld 11 Schätzwerte eintragen, beispielsweise min. 50 Gemeine Feuerwanzen, wobei „min.“ in Feld 11 und „50“ in Feld 12 einzutragen ist. Beim Melden einer Beobachtung eines Lebensraumtyps empfiehlt es sich, hier eine Zahl – meist dürfte eine 1 am besten passen – einzutragen. |
13 | Detailfeld 1 | Abhängig davon, welche Art in Feld Nr. 9 eingetragen wird, erscheinen in der Auswahlliste von Detailfeld 1 die passenden Angaben, zum Beispiel „männl.“ und „weibl.“ bei der Amsel. Wird eine Beobachtung eines Lebensraumtyps gemeldet, ist dieses Feld automatisch deaktiviert. |
14 | Detailfeld 2 | Abhängig davon, welche Art in Feld Nr. 9 eingetragen wird, erscheinen in der Auswahlliste von Detailfeld 2 die passenden Angaben, zum Beispiel „adult (erwachsen)“ und „Nestling“ bei der Amsel. Wird eine Beobachtung eines Lebensraumtyps gemeldet, ist dieses Feld automatisch deaktiviert. |
15 | Detailfeld 3 | Abhängig davon, welche Art in Feld Nr. 9 eingetragen wird, erscheinen in der Auswahlliste von Detailfeld 3 die passenden Angaben, zum Beispiel „singend“ und „Nestbau“ bei der Amsel. Beachten Sie bitte, dass sich die zur Auswahl stehenden Optionen nicht nur auf die Art, sondern auf die Artengruppe, zu der sie gehört, beziehen. Zum Beispiel sind dies bei der Amsel die Vögel im Allgemeinen, weshalb sich auch Angaben wie „tauchend“ finden – Amseln tauchen selbstverständlich nicht, Haubentaucher hingegen schon. Wird eine Beobachtung eines Lebensraumtyps gemeldet, ist dieses Feld automatisch deaktiviert. |
16 | Punktverortung | Sie können jede einzelne Beobachtung einer Art oder eines Lebensraumtyps mit einer individuellen Punktverortung (Einzelverortung) präzisieren. Eine solche Präzisierung kann in manchen Fällen wichtig und sinnvoll sein. Um die Eingabemaske für die Punktverortung aufzurufen, klicken Sie bitte auf das hellgraue Stecknadelsymbol. Nach dem Erfassen der Punktverortung ist diese der jeweiligen Beobachtung zugeordnet, was daran zu erkennen ist, dass das Stecknadelsymbol dann kräftig dunkelgrau dargestellt wird. |
17 | Details hinzufügen | Indem Sie auf die Schaltfläche „details hinzufügen“ klicken, können Sie eine Eingabemaske aufrufen, in der Sie beispielsweise Ihre → Beobachtung schützen, die Bestimmung als unsicher kennzeichnen, die Sichtung als „besonders“ markieren, im Falle des Meldens der Beobachtung einer Art einen ökologischen Zusammenhang durch das Hinzufügen einer → zweiten Art dokumentieren oder eine präzise Beobachtungszeit anfügen können. Des Weiteren können Sie Bemerkungen als Freitext eingeben, also beispielsweise eine Aussage zum aktuellen Zustand des beobachteten Lebensraumtyps. |
18 | Exkursionsinformationen | Indem Sie die Schaltfläche „exkursionsinformationen“ anklicken, öffnen Sie ein weiteres Eingabeformular. Die damit erfassbaren Angaben liefern wichtige allgemeine Informationen zu Ihren Naturbeobachtungen, beispielsweise zum Wetter oder zu den Mitbeobachter*innen. Sofern Sie mit den jeweiligen Personen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker → befreundet sind, können Sie deren Namen direkt aus einer Liste auswählen und so in das Feld übertragen. Die Namen von Menschen, mit denen Sie auf dem Meldeportal nicht vernetzt (befreundet) sind, können Sie von Hand ebenfalls als Mitbeobachter*innen eintragen. |
19 | Schnellerfassung | Falls Sie Beobachtungen aus Gebieten melden möchten, für die bereits früher andere Sichtungen – auch von Lebensraumtypen – gemeldet wurden, können Sie die Schnellerfassung nutzen. Alles Wissenswerte dazu finden Sie → hier. Die dort beschriebene Schnellerfassung und die auf dieser Seite vorgestellte Detailerfassung lassen sich problemlos miteinander kombiniere! |
Lebenstaumtyp-Beobachtungen in Exportdateien
Wie alle auf unserem Meldeportal dokumentierten Beobachtungsdaten können auch die Meldungen von Lebensraumtypen exportiert werden. Mehr Informationen zur Exportfunktion gibt es → an dieser Stelle.
Sie haben eine individuelle Frage zur Bedienung oder Nutzung unseres Meldeportals für Naturbeobachtungen und möchten mit uns Kontakt aufnehmen? Dann wenden Sie sich bitte an support@NABU-naturgucker.de.