Igel & Maulwurf

  • Westeuropäischer Igel (Erinaceus europaeus), (c) Hubertus Schwarzentraub/NABU-naturgucker.de
    Westeuropäischer Igel (Erinaceus europaeus), (c) Hubertus Schwarzentraub/NABU-naturgucker.de
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Vom 17. bis 27. Mai 2024 findet der nächste Meldezeitraum der Mitmachaktion „Deutschland sucht Igel & Maulwurf“ statt!
Poster der Meldeaktion ‚Deutschland sucht Igel & Maulwurf‘, (c) Janosch
Poster der Meldeaktion ‚Deutschland sucht Igel & Maulwurf‘, (c) Janosch

Manche Arten kommen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft sogar im Siedlungsbereich vor. Beobachtungen werden trotzdem vergleichsweise selten gemeldet. Ein Beispiel ist der Europäische Igel (Erinaceus europaeus). In den ersten acht Monaten des Jahres 2023 wurden nur rund 500 Beobachtungen aus Deutschland auf NABU-naturgucker.de eingetragen. Zum Vergleich: Für das ebenfalls in unserer Nachbarschaft lebende Rotkehlchen (Erithacus rubecula) liegen aus demselben Zeitraum über 7 500 Beobachtungen vor!

Sicher trägt die dämmerungs- und nachtaktive Lebensweise des Igels dazu bei, dass er weniger häufig als Gartenvögel wie das Rotkehlchen gesehen wird. Angesichts der schrumpfenden Bestände vieler Tierarten stellt sich aber die Frage, wie häufig der Igel derzeit ist. Und der Maulwurf (Talpa europaea), ein weiterer „tierischer Heimlichtuer“.

Vor allem in Bezug auf den Igel ist es wichtig, möglichst viel über seinen aktuellen Status zu erfahren. Eine im Jahr 2011 veröffentlichte Studie1 besagt, dass er damals in unserem Nachbarland Frankreich im urbanen Raum häufiger vorkam als in der Kulturlandschaft. Dies dürfte sich inzwischen nicht geändert haben und für Deutschland ebenso gelten. Weil im städtischen Umfeld vor allem mit dem Straßenverkehr und Mährobotern, aber auch aufgrund wenig naturnah gestalteter Gärten und dem damit verbundenen Lebensraummangel das Leben für den Igel schwierig ist, sind Einblicke in seine tatsächliche Verbreitung wichtig. Dies gilt umso mehr, weil der Igel inzwischen auf der Vorwarnliste der Roten Liste steht. Konkrete Zahlen zum Maulwurf liegen ebenfalls nicht von überall vor.

2023 wurde die Meldeaktion „Deutschland sucht Igel & Maulwurf“ ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, die Aufmerksamkeit auf diese beiden Säugetierarten zu lenken und Beobachtungsdaten zu sammeln. Dieses deutschlandweite Monitoring ist ein gemeinsames Projekt von der → Deutschen Wildtier Stiftung, NABU|naturgucker, dem → Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, der → Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822, dem → NABU Bundesverband und dem → Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e. V. Prominente Unterstützer der Mitmach-Aktion sind → Janoschs Tiger und Bär.

Unser Pressematerial zur Aktion finden Sie → hier.

Partnerlogos der Aktion ‚Deutschland sucht Igel & Maulwurf‘

Beobachtungen ganz einfach per Web-App melden

Startseite der Web-App Igel & Maulwurf

Die Web-App → Igel & Maulwurf ist für Sie kostenlos nutzbar. Sowohl auf Smartphones als auch auf Tablets, Laptops und Desktop-Geräten (Windows, Mac etc.) lässt sie sich per Browser aufrufen; eine Installation ist nicht erforderlich. Sie brauchen lediglich eine bestehende Internetverbindung, um Beobachtungsdaten und Bilder an NABU-naturgucker.de zu übertragen.

In der Web-App werden der Igel (Erinaceus europaeus) und der Maulwurf (Talpa europaea) in zwei bebilderten Artporträts ausführlich vorgestellt. Das Meldeformular ermöglicht es Ihnen, Ihre Beobachtungsdaten und gegebenenfalls Fotos zu erfassen und hochzuladen.

Wie Sie beim Zählen der Igel und Maulwürfe am besten vorgehen, erläutern wir in den → Tipps zum Thema. Und sogar das Fehlen von Igel & Maulwurf können Sie → auf bestimmte Weise dokumentieren.

Hinweis: Falls Sie in Bayern leben, geben Sie Ihre Igelbeobachtungen bitte direkt auf der → Meldeseite unseres Projektpartners LBV ein.

Tipp: Wenn Sie öfter und auch außerhalb der Meldezeiträume unserer Mitmach-Aktion Beobachtungen melden möchten, zum Beispiel aus Ihrem Garten, können Sie auf NABU-naturgucker.de eigene virtuelle Gebiete anlegen. Wie das geht, erfahren Sie → an dieser Stelle.

Falls Sie die Web-App nicht verwenden möchten, weil Sie Ihre Beobachtungen lieber über die Webseite von NABU-naturgucker.de melden, ist dies selbstverständlich ebenfalls möglich. Außerdem freuen wir uns auch außerhalb der → Meldezeiträume unseres Projekts über Ihre Beobachtungen von Igel und Maulwurf.

Tipps zur Technik

Am besten läuft die Web-App im Browser Chrome. In anderen Browsern kann es zu längeren Ladezeiten etc. kommen. Nach einiger Zeit (meist ca. 15 Minuten) der Nichtbenutzung wird die Serversitzung automatisch beendet. Um die Web-App weiter verwenden zu können, laden Sie sie noch einmal neu.

Falls Sie Hilfe bei der Bedienung der Web-App benötigen, besuchen Sie bitte unsere → Hilfeseiten. Für Fragen rund um die Technik stehen Ihnen außerdem unsere Kolleg*innen aus dem Support zur Verfügung. Sie erreichen sie unter support@NABU-naturgucker.de.

Tipps zu Igelbeobachtungen

Ein Igelweibchen, das Junge führt – so könnte die Beobachtung in der Web-App gemeldet werden; Igel-Foto (c) Renate Roth-Schuck/NABU-naturgucker.de
Ein Igelweibchen, das Junge führt – so könnte die Beobachtung in der Web-App gemeldet werden; Igel-Foto (c) Renate Roth-Schuck/NABU-naturgucker.de

Achten Sie beim Beobachten von Igeln darauf, was die Tiere gerade tun. Fressen sie? Laufen sie umher? Führen sie Junge? Diese und weitere Details können Sie im Meldeformular unter „Beobachtung“ eintragen.

Falls es Ihnen gelingt, Fotos zu Ihren Beobachtungen anzufertigen, können Sie diese gern mit hochladen. Aber auch Beobachtungsmeldungen ohne Fotos sind bei uns willkommen, denn nicht immer ist es störungsfrei möglich, Igel zu fotografieren. Das Wohl der Tiere sollte grundsätzlich an oberster Stelle stehen – also im Zweifelsfall lieber nicht stören und Beobachtungsdaten ohne Fotos hochladen.

Bitte melden Sie auch Totfunde, wenn Sie beispielsweise beim Autofahren irgendwo einen überfahrenen Igel gesehen haben. Dasselbe gilt, wenn Sie einen verletzten Igel gefunden haben. Leider werden zahlreiche Igel → Opfer von Mährobotern, wobei sie schwere Verstümmelungen erleiden. Solche zugegebenermaßen traurigen Angaben sind für unser Forschungsprojekt sehr wertvoll, weil sie viel über die Bedrohungen für Igel im Siedlungsraum aussagen. Verwundete Igel sollten Sie zudem schnellstmöglich zu einem Tierarzt bringen.

Hinweis: Falls Sie in Bayern leben, geben Sie Ihre Igelbeobachtungen bitte direkt auf der → Meldeseite unseres Projektpartners LBV ein.

Tipps zu Maulwurfbeobachtungen

Zwei frische und mehrere alte Maulwurfshügel – so könnte die Beobachtung in der Web-App gemeldet werden; Maulwurfshügel-Foto (c) Lothar Fassnacht/NABU-naturgucker.de
Zwei frische und mehrere alte Maulwurfshügel – so könnte die Beobachtung in der Web-App gemeldet werden; Maulwurfshügel-Foto (c) Lothar Fassnacht/NABU-naturgucker.de

Maulwürfe sind nicht ganz so leicht zu beobachten wie viele andere Tiere, weil sie sich meist unter der Erde versteckt halten. Zum Glück verraten sie ihre Anwesenheit aber durch Maulwurfshügel. Weil Maulwürfe sehr territorial leben, also feste Reviere besetzen und darin keine Artgenossen dulden, kann die Anzahl der Hügel Hinweise darauf geben, ob ein Gebiet gerade von einem solchen Säugetier bewohnt wird. Bis zu 20 Hügel können pro Tag entstehen, wenn neue unterirdische Gänge gegraben werden. Zählen Sie am besten genau nach, ob die Hügel frisch oder alt sind. Als frische Hügel gelten Erdhaufen, die maximal ein bis zwei Tage alt sind. In der Web-App können Sie dafür bei den Beobachtungsdetails „Hügel (frisch)“ und „Hügel (alt)“ auswählen.

Dokumentieren Sie Ihre Sichtungen am besten mit einem Foto, das einen Überblick über das Gebiet mit seinen Maulwurfshügeln gibt. Laden Sie dieses Bild gemeinsam mit den Beobachtungsdaten auf NABU-naturgucker.de hoch.

Igel und Maulwurf nicht mehr da? – Nichtbeobachtungen melden

Nichtbeobachtungen melden – so geht es
Nichtbeobachtungen melden – so geht es

In Ihrem Garten oder auf einer Grünfläche in der Nähe haben Sie in der Vergangenheit oft Igel und/oder Maulwürfe beobachtet und jetzt nicht mehr? Dann teilen Sie uns dies bitte mit, indem Sie eine Nichtbeobachtung an uns übermitteln. Das geht so:

Tragen Sie im Formular beim Igel und/oder beim Maulwurf bei der Anzahl „1“ ein und wählen Sie dann bei „Beobachtung“ den Punkt „Nichtbeobachtung“ aus. Ergänzend können Sie gern weitere Details dazu im Bemerkungsfeld notieren.

Meldezeiträume: jährlich je einmal im Frühling und Herbst

Meldezeitraum 1: 17. bis 27. Mai 2024

Meldezeitraum 2: 20. bis 30. September 2024

Tipp: Auf NABU-naturgucker.de können Sie Ihre Beobachtungen von Igeln, Maulwürfen und allen anderen Tieren, Pflanzen und Pilzen ganzjährig melden, gern auch mithilfe der Web-App.

Weshalb Name und E-Mail-Adresse beim Melden wichtig sind

Vielleicht fragen Sie sich, weshalb Sie beim Melden Ihrer Beobachtungen mithilfe unserer Web-App Ihren Namen und Ihre E-Mail-Adresse angeben müssen. Das hat wichtige Gründe:

  1. Wir sind dazu verpflichtet, die gesetzlichen Vorgaben zur Kennzeichnung Urheberrecht zu befolgen. Das bedeutet, auf unserer Webseite dargestellte Beobachtungen und Bilder müssen mit den Namen der Melder*innen gekennzeichnet werden. Hintergrundinformationen dazu finden Sie in einem → Beitrag zu diesem Thema.
  2. Alle mithilfe der Web-App gemeldeten und auf NABU-naturgucker.de veröffentlichten Beobachtungen und Bilder werden der Forschung und dem Naturschutz zur Verfügung gestellt. Bei der Auswertung der Daten kann es geschehen, dass sich Rückfragen zu einzelnen Sichtungen ergeben. Dafür ist es wichtig, dass wir Sie per E-Mail erreichen können. Sollen Ihre Daten in einer wissenschaftlichen Publikation zitiert werden, erfolgt dies in der Regel wegen der Urheberrechtsvorgaben mit Namen; siehe dazu auch Punkt 1.

Grundsätzlich behandelt NABU-naturgucker.de Ihre personenbezogenen Daten so, dass die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union erfüllt sind. Hier finden Sie unsere → Datenschutzerklärung.

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Lernthema Säugetiere der NABU|naturgucker-Akademie

Die NABU|naturgucker-Akademie ist ein Online-Lernort für Naturbegeisterte mit vielfältigem Angebot. Dabei entscheiden Sie, wann und wie viel Sie lernen möchten. Sämtliche Inhalte stehen Ihnen kostenlos zur Verfügung.

Für alle, die gern ihr Wissen über Säugetiere ausbauen möchten, gibt es das umfangreiche gleichnamige Lernthema – klicken Sie sich rein!

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  1. Hubert et al. (2011): Ecological factors driving the higher hedgehog (Erinaceus europaeus) density in an urban area compared to the adjacent rural area, Landscape and Urban Planning Vol. 103, Ausgabe 1: 34-43. DOI: → 10.1016/j.landurbplan.2011.05.010 ↩︎