Zielarten des Beobachtungsprojekts Phänologie

  • Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana), (c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de
    Blüten der Gewöhnlichen Hasel (Corylus avellana), (c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Zielarten der jeweils aktuellen phänologischen Zeiträume, die im Fokus unseres Beobachtungsprojektes zur Phänologie stehen. Unser Partner hierbei ist der → Deutschen Wetterdienst (DWD). Nähere Informationen über das Projekt selbst sowie die Beobachtungsaufgaben finden Sie → hier.

Vorfrühling

Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana)

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Blühende Gewöhnliche Hasel, (c) Gaby Schulemann-Maier/NABU-naturgucker.de
Blühende Gewöhnliche Hasel, (c) Gaby Schulemann-Maier/NABU-naturgucker.de

Die Gewöhnliche Hasel wird im deutschen Sprachraum auch als Gemeine Hasel, Haselstrauch oder Haselnussstrauch bezeichnet. Es handelt sich um einen sommergrünen Strauch, der für gewöhnlich circa 5 m hoch wird. Der phänologische Vorfrühling wird durch den Blühbeginn der Gewöhnlichen Hasel eingeleitet. Ihre Blütezeit beginnt je nach Landesteil und Höhenlage meist im Januar oder Februar; sie findet bei dieser Pflanzenart grundsätzlich vor dem Blattaustrieb statt.

An einem Haselstrauch befinden sich sowohl männliche als auch weibliche Blüten, die Art ist somit monözisch. Männliche Haselnussblütenstände sind hängend, länglich und kätzchenförmig. Sie bilden sich bereits im Herbst des Vorjahres und überwintern, wobei sie geschlossen sind. Mit dem Blühbeginn öffnen sie sich, wodurch die winzigen gelblich-grünen Blüten sichtbar werden. Zwischen 3 cm und 7 cm sind die männlichen Blütenkätzchen lang.

Sehr unscheinbar sind die weiblichen Blüten. Sie sehen Laubknospen ähnlich und sind von bräunlichen Knospenschuppen umhüllt. Ihre Länge beträgt nur etwa 3 mm bis 5 mm. Lediglich ihre rosaroten bis roten Narben ragen während der Blühperiode heraus. Diese sind etwa 2 mm bis 3 mm lang.

Natürliche Standorte, an denen die Gewöhnliche Hasel vorkommt, sind zum Beispiel lichte Wälder und Feldhecken. Darüber hinaus wächst sie an Wegrändern und ist in manchen Parkanlagen sowie in Gärten zu finden.

Wegen ihrer nahrhaften essbaren Früchte, der Haselnüsse, ist sie bei den Menschen seit Langem beliebt. Eine ganze Reihe von Tierarten, darunter Spechte, Mäuse und Eichhörnchen, nutzt Haselnüsse ebenfalls als Nahrung.

Artimpressionen

Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)

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Kleines Schneeglöckchen, (c) Markus Koschinsky/NABU-naturgucker.de
Kleines Schneeglöckchen, (c) Markus Koschinsky/NABU-naturgucker.de

Das Kleine Schneeglöckchen, auch einfach nur Schneeglöckchen oder Gewöhnliches Schneeglöckchen genannt, gehört zu den ersten Blühern des Jahres. Für sehr früh im Jahr fliegende Insekten ist es eine wichtige Nahrungsquelle.

Beim Kleinen Schneeglöckchen handelt es sich um eine ausdauernde krautige Pflanze, deren Wuchshöhe meist 7 cm bis 15 cm beträgt. Für gewöhnlich wachsen diese Pflanzen in Gruppen. Typisch für diese Art sind die einzeln stehenden, nickenden Blüten.

Dass die für das menschliche Auge weißen Blüten sogar bei Schnee zielsicher von Insekten gefunden werden, liegt in einer für uns nicht wahrnehmbaren Besonderheit begründet: Sie können ultraviolettes Licht und somit einen Teil des von der Sonne abgegebenen Lichtes absorbieren. Insekten wie Bienen und Hummeln können ultraviolettes Licht wahrnehmen. Für sie leuchten die Blüten des Kleinen Schneeglöckchens regelrecht auf und sind deshalb nicht nur bei Schnee gut sichtbar.

Zu den Standorten, an denen das Kleine Schneeglöckchen angetroffen werden kann, gehören Auenwälder und feuchte Laubmischwälder. Es wächst bevorzugt auf sickerfeuchten und nährstoffreichen Böden. Als Zierpflanze ist es in Parkanlagen und Gärten sehr beliebt.

Das Kleine Schneeglöckchen ist giftig. Der größte Teil der Giftstoffe befindet sich in den Zwiebeln, die dieser Pflanzenart als unterirdische Überdauerungsorgane dienen.

Artimpressionen

Sal-Weide (Salix caprea)

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Blühende männliche Sal-Weide, (c) Karin Meier/NABU-naturgucker.de
Blühende männliche Sal-Weide, (c) Karin Meier/NABU-naturgucker.de

Weil sie bereits sehr früh im Jahr blüht, ist die Sal-Weide für Insekten wie Bienen und Hummeln eine ausgesprochen wichtige Nahrungspflanze. Typisch für sie ist, dass ihre Blütezeit vor dem Blattaustrieb stattfindet. Ihr Blühbeginn liegt außerdem in aller Regel vor dem anderer Weiden-Arten.

Zwischen 2 m und 10 m, mitunter sogar bis zu 15 m, können Sal-Weiden groß werden. Diese sommergrünen Bäume erreichen durchschnittlich ein Alter von 60 Jahren. Bei jungen Exemplaren ist die Rinde am Stamm grau und sie weist rautenförmige Korkwarzen auf. Ältere Sal-Weiden haben eine graue bis schwarzbraune Borke mit rautenförmigen Aufsprüngen, die in Reihen regelmäßig angeordnet sind. Charakteristisch ist die meist recht breite Baumkrone.

Sal-Weiden sind eingeschlechtlich. Das heißt, es gibt Bäume mit männlichen und Exemplare mit weiblichen Blüten. Sie sind in beiden Fällen kätzchenförmig und es stehen in aller Regel mehrere Blütenstände aufrecht beieinander. Oval bis breitoval sind die männlichen Kätzchen, sie haben eine Länge von 1,5 cm bis 2,5 cm und sind circa 1,5 cm breit. Bei ihnen sind deutlich die gelben Staubbeutel zu erkennen, wohingegen die weiblichen Blütenkätzchen kurz-zylindrisch geformt sind. Ihre sehr kleinen Blüten sind grünlich gefärbt.

Zu finden sind Sal-Weiden meist an frischen, nährstoffreichen Standorten. Anders als andere in Mitteleuropa heimische Weiden-Arten wachsen sie außerhalb von Auen und Sümpfen. Außerdem kommt die Art als Pionier auf Brachflächen, Schutthalden und in Kahlschlägen auf lehmigen und steinigen Rohböden vor.

Artimpressionen

Vollfrühling

Kultur-Apfel (Malus domestica)

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Blüten des Kultur-Apfels, (c) Werner Knoth/NABU-naturgucker.de
Blüten des Kultur-Apfels, (c) Werner Knoth/NABU-naturgucker.de

Der Kultur-Apfel gehört in Deutschland zu den wichtigsten Kulturpflanzen, da seine Früchte – die Äpfel – als Nahrung ausgesprochen beliebt sind. Deshalb hat diese Pflanzenart eine große wirtschaftliche Bedeutung. Wie Destatis am 20. Januar 2021 in einer → Pressemitteilung berichtete, ist die Anbaufläche für Äpfel in Deutschland zwischen 2010 und 2020 um 6,6 % gewachsen. Geerntet wurden im Jahr 2020 deutschlandweit 1,20 Millionen Tonnen Äpfel. Über 70 % der geernteten Äpfel wurden als Tafelobst in den Handel gebracht, die restlichen Früchte würden zum Beispiel zu Säften weiterverarbeitet. In jenem Jahr stammte fast jeder vierte hierzulande geerntete Apfel aus Baden-Württemberg.

Apfelbäume sind sommergrün und sie können 8 m bis 15 m hoch werden. Ihre Krone ist oft recht breit, sofern die Bäume im Freiland oder auf Streuobstwiesen stehen. Kommerziell genutzte Apfelbäume können in ihrem Aussehen stark von der zuvor beschriebenen Form abweichen und kleiner sein sowie über eine weniger stark ausladende Krone verfügen. Dies wird durch Beschnitt erreicht und soll dazu beitragen, die Früchte leichter ernten zu können.

Die Blüten der Apfelbäume stehen einzeln oder in doldigen Schirmrispen und ihre fünf Kronblätter sind weiß oder rosa gefärbt. Blütenknospen sind immer relativ stark rötlich. Für Bienen und eine Reihe weiterer Insekten sind Apfelblüten wegen ihres Nektars sehr attraktiv.

In Mitteleuropa beginnt die Apfelblüte meist im Mai. Sie markiert im phänologischen Kalender den Beginn des Vollfrühlings.

Artimpressionen

Bär-Lauch (Allium ursinum)

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Blühender Bär-Lauch, (c) Frank Philip Gröhl/NABU-naturgucker.de
Blühender Bär-Lauch, (c) Frank Philip Gröhl/NABU-naturgucker.de

Der Bär-Lauch ist ein Verwandter des Schnitt-Lauchs (Allium schoenoprasum), der Gemüse-Zwiebel (Allium cepa) und des Knoblauchs (Allium sativum). Wie diese wird er als Nahrungsmittel genutzt, denn seine Blätter sind angenehm aromatisch. Sie können beispielsweise zu Pesto verarbeitet werden.

Es handelt sich beim Bär-Lauch um eine ausdauernde krautige Pflanze und er erreicht eine Wuchshöhe von 20 cm bis 30 cm. Unterirdisch befindet sich eine sehr schlanke, länglich geformte Zwiebel. Typisch für den Bär-Lauch sind seine grundständigen Laubblätter; je Pflanzenexemplar sind es meist zwei Blätter, es können aber auch drei oder nur eines sein. Zwischen 5 mm und 20 mm ist der Blattstiel lang. An der breitesten Stelle messen die Laubblätter je nach Exemplar zwischen 2 cm und 5 cm. Auf der Oberseite sind die Blätter glänzend grün, die Unterseite wirkt matter und heller.

An aufrechten Stängeln bilden sich im oberen Bereich die Blütenstände. Sie umfassen einige wenige bis zu über 20 einzelne weiße und duftende Blüten. Etwa von Ende März bis in den Mai hinein dauert die Blühperiode dieser Pflanzenart.

Zu finden ist der Bär-Lauch insbesondere in Wäldern. Vielerorts wächst er in großen Gruppen und bildet somit dichte „Rasen“.

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Frühsommer

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)

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Blühender Schwarzer Holunder, (c) Gerhard Breit/NABU-naturgucker.de
Blühender Schwarzer Holunder, (c) Gerhard Breit/NABU-naturgucker.de

Der Schwarze Holunder wächst zu Sträuchern oder Bäumen heran, die bis zu 11 m hoch sein können; sie sind meist stark verzweigt. Häufig sind die Zweige bogenartig ausladend. Ihre Rinde ist graubraun gefärbt. An jüngeren Zweigen trägt die Rinde zahlreiche helle Erhebungen, die als Korkporen bezeichnet werden.

Im März und April beginnt die Entwicklung der Laubblätter. Sie sind gegenständig angeordnet und unpaarig gefiedert. Hierbei sind die Blattfiedern jeweils circa 30 cm lang. Sie bestehen für gewöhnlich aus fünf oder sieben Einzelblättern. Diese sind elliptisch, ihr Rand ist gesägt und sie weisen eine Länge von etwa 12 cm auf.

Die Blütezeit beginnt zumeist im Mai und dauert bis in den Juli. Nur wenige Millimeter sind die kleinen, cremefarbenen bis gelblich-weißen Einzelblüten groß. Sie sind in bis zu 30 cm großen, flachen Schirmrispen angeordnet. Für zahlreiche Insekten, darunter Käfer, Fliegen und Bienen, sind die Blüten des Schwarzen Holunders ergiebige Nektarquellen. Auf den großen Schirmrispen mit ihrer relativ ebenen Fläche können die Tiere sehr leicht landen.

Nach der Befruchtung bilden sich Früchte – die Holunderbeeren. Sie reifen für gewöhnlich im August und September. Haben sie ihre volle Reife erreicht, sind sie sehr dunkel schwarzrot gefärbt, meist wirken sie schwarz. Ihre Größe beträgt rund 6 mm.

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Eberesche (Sorbus aucuparia)

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Blühende Eberesche, (c) Harald Ristau/NABU-naturgucker.de
Blühende Eberesche, (c) Harald Ristau/NABU-naturgucker.de

Die Eberesche, die volkstümlich vor allem als Vogelbeerbaum bekannt ist, wächst zu Bäumen heran, deren Wuchshöhe bis zu 15 m beträgt. Sie sind sommergrün und haben wechselständig an den Zweigen angeordnete Laubblätter. Diese sind circa 20 cm lang und rund 8 cm bis 11 cm breit. Ihre unpaarig gefiederte Blattspreite besteht in aller Regel aus 9 bis 19 länglich-elliptischen Blattfiedern. Jede Blattfieder ist ihrerseits zwischen 4 cm und 6 cm lang, die Breite beläuft sich auf circa 2 cm.

Von Mai bis Juli dauert die Blütezeit der Eberesche. Circa 200 bis 300 weiße Einzelblüten stehen jeweils in breiten Scheinrispen zusammen. Etwa 10 mm sind die einzelnen Blüten im Durchmesser groß und sie ziehen mit ihrem Nektar allerlei Insekten an.

Nach der Befruchtung bilden sich die Früchte der Eberesche. Von August bis September werden sie reif. Dann sind sie hellrot gefärbt und im Durchmesser circa 1 cm groß. Für zahlreiche Wildtiere, darunter hauptsächlich Vögel, stellen sie eine wichtige Nahrung dar. Wegen dieser großen Beliebtheit bei den Vögeln werden sie als Vogelbeeren bezeichnet. Dieser Name bezieht sich also einerseits auf die Früchte und andererseits auf die gesamte Pflanzenart.

Typische Wuchsorte der Eberesche sind Waldränder und Hecken. Im Siedlungsraum kommt sie oft in Parkanlagen vor. Weil sie relativ anspruchslos ist, kann die Eberesche Brachflächen und neu entstandene Lichtungen schnell besiedeln.

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Hochsommer

Rote Garten-Johannisbeere (Ribes rubrum var. domesticum)

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Rote Garten-Johannisbeere mit reifen Früchten, (c) Dirk Basten/NABU-naturgucker.de
Rote Garten-Johannisbeere mit reifen Früchten, (c) Dirk Basten/NABU-naturgucker.de

Bei der Roten Garten-Johannisbeere handelt es sich um die Kulturform der Roten Johannisbeere. Der wissenschaftliche Name verdeutlicht dies, indem dem eigentlichen Artnamen Ribes rubrum der Zusatz var. domesticum hinzugefügt wird.

Die Rote Garten-Johannisbeere bildet aufrechte und sommergrüne Sträucher. An den Zweigen befinden sich keine Stacheln. Meist beträgt die Wuchshöhe der Sträucher zwischen 1 m und 2 m. Junge Zweige weisen eine leicht behaarte und mit Drüsen besetzte Rinde auf. Bei älteren Zweigen ist die Rinde rötlichbraun bis grauschwarz gefärbt.

Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet, der Blattstiel ist 3 cm bis 6 cm lang. Ihre drei- bis fünflappige Blattspreite ist rundlich; sie ist 4 cm bis 10 cm lang sowie zwischen 3 cm und 7 cm breit. Junge Blätter sind auf der Unterseite kurzflaumig behaart, ältere Blätter sind kahl.

Im April und Mai blüht die Rote Garten-Johannisbeere. Es stehen jeweils vier bis acht Blüten in traubigen, hängenden Blütenständen zusammen. Grünlich-gelb bis leicht rötlich sind die relativ unscheinbaren Blüten gefärbt.

Nach der Befruchtung entwickeln sich kugelige, glatte Beeren, die jeweils einen Durchmesser von 6 mm bis 11 mm haben. Reifen sie heran, nehmen sie eine Rotfärbung an. Viele vollreife Beeren sind an ihrer leuchtend roten Färbung zu erkennen. Es kommen allerdings auch Zuchtformen der Roten Garten-Johannisbeere vor, die weiße oder rosafarbene bis durchscheinende Beeren tragen.

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Wilde Karde (Dipsacus fullonum)

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Blühende Wilde Karde, (c) Günther Pitschi/NABU-naturgucker.de
Blühende Wilde Karde, (c) Günther Pitschi/NABU-naturgucker.de

Mit ihrer Wuchshöhe von bis zu 1,5 m, mitunter sogar noch etwas höher, ist die Wilde Karde eine auffällige Erscheinung. Diese zweijährige Pflanze hat einen stacheligen Stängel. Ihre Grundblätter sind kurz gestielt und sie stehen in einer Rosette zusammen. Darüber befinden sich am Stängel kreuzgegenständig angeordnete Blätter, die an ihrer Basis paarweise zusammengewachsen sind; ihr Rand ist gekerbt. Nach Regenfällen bilden sich an der Basis dieser Blätter oft kleine Tümpel, in denen Mückenlarven leben und oft andere Insekten ertrinken.

Im Juli und August blüht die Wilde Karde. Ihre walzenförmigen, aufrechten Blütenstände haben eine Länge von 5 cm bis 8 cm. Sie sind von stacheligen, unterschiedlich langen Hüllblättern umgeben, die nach oben gebogen sind.

Bläulich bis zart violett sind die recht kleinen zwittrigen Blüten gefärbt. An den Blütenständen öffnen sich die einzelnen Blüten nach und nach, wobei ein für die Wilde Karde typisches Schema eingehalten wird: Zunächst öffnen sich die Blüten im mittleren Bereich des Blütenstandes, sie bilden einen waagerechten (horizontalen) Ring. Von dort aus blühen anschließend die darüber- beziehungsweise darunterliegenden Blüten auf, während die im mittleren Bereich bereits abblühen. So wandern mit der Zeit meist zwei blühende Bereiche als waagerechte Ringe von der Mitte des Blütenstandes aus nach oben beziehungsweise nach unten.

Zu finden ist die Wilde Karde an eher warmen Standorten. Sie wächst beispielsweise an Wegrändern, Böschungen, Ufern, auf Überschwemmungsflächen, auf Weiden sowie mitunter rund um Ruinen und auf vielen Ruderalflächen.

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Spätsommer

Kultur-Apfel (Malus domestica), frühreifend

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Früchte des Kultur-Apfels, (c) Michael Kunde/NABU-naturgucker.de
Früchte des Kultur-Apfels, (c) Michael Kunde/NABU-naturgucker.de

Der Kultur-Apfel gehört in Deutschland zu den wichtigsten Kulturpflanzen, da seine Früchte – die Äpfel – als Nahrung ausgesprochen beliebt sind. Deshalb hat diese Pflanzenart eine große wirtschaftliche Bedeutung. Wie Destatis am 20. Januar 2021 in einer → Pressemitteilung berichtete, ist die Anbaufläche für Äpfel in Deutschland zwischen 2010 und 2020 um 6,6 % gewachsen. Geerntet wurden im Jahr 2020 deutschlandweit 1,20 Millionen Tonnen Äpfel. Über 70 % der geernteten Äpfel wurden als Tafelobst in den Handel gebracht, die restlichen Früchte würden zum Beispiel zu Säften weiterverarbeitet. In jenem Jahr stammte fast jeder vierte hierzulande geerntete Apfel aus Baden-Württemberg.

Apfelbäume sind sommergrün und sie können 8 m bis 15 m hoch werden. Ihre Krone ist oft recht breit, sofern die Bäume im Freiland oder auf Streuobstwiesen stehen. Kommerziell genutzte Apfelbäume können in ihrem Aussehen stark von der zuvor beschriebenen Form abweichen und kleiner sein sowie über eine weniger stark ausladende Krone verfügen. Dies wird durch Beschnitt erreicht und soll dazu beitragen, die Früchte leichter ernten zu können.

Die Blüten der Apfelbäume stehen einzeln oder in doldigen Schirmrispen und ihre fünf Kronblätter sind weiß oder rosa gefärbt. Blütenknospen sind immer relativ stark rötlich. Für Bienen und eine Reihe weiterer Insekten sind Apfelblüten wegen ihres Nektars sehr attraktiv. Nach der Befruchtung bilden sich Äpfel, die je nach Sorte zu unterschiedlichen Zeiten des Jahres ihre Reife erlangen. Können die ersten reifen Frühäpfel geerntet werden, zeigt dies den Beginn des phänologischen Spätsommers an.

Artimpressionen

Eberesche (Sorbus aucuparia)

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Eberesche mit reifen Früchten, (c) Michael Nickel/NABU-naturgucker.de
Eberesche mit reifen Früchten, (c) Michael Nickel/NABU-naturgucker.de

Die Eberesche, die volkstümlich vor allem als Vogelbeerbaum bekannt ist, wächst zu Bäumen heran, deren Wuchshöhe bis zu 15 m beträgt. Sie sind sommergrün und haben wechselständig an den Zweigen angeordnete Laubblätter. Diese sind circa 20 cm lang und rund 8 cm bis 11 cm breit. Ihre unpaarig gefiederte Blattspreite besteht in aller Regel aus 9 bis 19 länglich-elliptischen Blattfiedern. Jede Blattfieder ist ihrerseits zwischen 4 cm und 6 cm lang, die Breite beläuft sich auf circa 2 cm.

Von Mai bis Juli dauert die Blütezeit der Eberesche. Circa 200 bis 300 weiße Einzelblüten stehen jeweils in breiten Scheinrispen zusammen. Etwa 10 mm sind die einzelnen Blüten im Durchmesser groß und sie ziehen mit ihrem Nektar allerlei Insekten an.

Nach der Befruchtung bilden sich die Früchte der Eberesche. Von August bis September werden sie reif. Dann sind sie hellrot gefärbt und im Durchmesser circa 1 cm groß. Für zahlreiche Wildtiere, darunter hauptsächlich Vögel, stellen sie eine wichtige Nahrung dar. Wegen dieser großen Beliebtheit bei den Vögeln werden sie als Vogelbeeren bezeichnet. Dieser Name bezieht sich also einerseits auf die Früchte und andererseits auf die gesamte Pflanzenart.

Typische Wuchsorte der Eberesche sind Waldränder und Hecken. Im Siedlungsraum kommt sie oft in Parkanlagen vor. Weil sie relativ anspruchslos ist, kann die Eberesche Brachflächen und neu entstandene Lichtungen schnell besiedeln.

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Frühherbst

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)

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Schwarzer Holunder mit reifenden Früchten, (c) Roswitha Hauck/NABU-naturgucker.de
Schwarzer Holunder mit reifenden Früchten, (c) Roswitha Hauck/NABU-naturgucker.de

Der Schwarze Holunder wächst zu Sträuchern oder Bäumen heran, die bis zu 11 m hoch sein können; sie sind meist stark verzweigt. Häufig sind die Zweige bogenartig ausladend. Ihre Rinde ist graubraun gefärbt. An jüngeren Zweigen trägt die Rinde zahlreiche helle Erhebungen, die als Korkporen bezeichnet werden.

Im März und April beginnt die Entwicklung der Laubblätter. Sie sind gegenständig angeordnet und unpaarig gefiedert. Hierbei sind die Blattfiedern jeweils circa 30 cm lang. Sie bestehen für gewöhnlich aus fünf oder sieben Einzelblättern. Diese sind elliptisch, ihr Rand ist gesägt und sie weisen eine Länge von etwa 12 cm auf.

Die Blütezeit beginnt zumeist im Mai und dauert bis in den Juli. Nur wenige Millimeter sind die kleinen, cremefarbenen bis gelblich-weißen Einzelblüten groß. Sie sind in bis zu 30 cm großen, flachen Schirmrispen angeordnet. Für zahlreiche Insekten, darunter Käfer, Fliegen und Bienen, sind die Blüten des Schwarzen Holunders ergiebige Nektarquellen. Auf den großen Schirmrispen mit ihrer relativ ebenen Fläche können die Tiere sehr leicht landen.

Nach der Befruchtung bilden sich Früchte – die Holunderbeeren. Sie reifen für gewöhnlich im August und September. Haben sie ihre volle Reife erreicht, sind sie sehr dunkel schwarzrot gefärbt, meist wirken sie schwarz. Ihre Größe beträgt rund 6 mm.

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Vollherbst

Gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)

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Reife Frucht der Gewöhnlichen Rosskastanie, (c) Bernhard Schöner/NABU-naturgucker.de
Reife Frucht der Gewöhnlichen Rosskastanie, (c) Bernhard Schöner/NABU-naturgucker.de

Ursprünglich stammt die Gewöhnliche Rosskastanie aus der Balkanregion. In Mitteleuropa ist sie heutzutage weit verbreitet, weil sie vielerorts angepflanzt wurde und wird. Es handelt sich um sommergrüne Bäume, die eine Wuchshöhe von bis zu 30 m erreichen können. Als Höchstalter werden circa 300 Jahre angegeben.

Charakteristisch für die Gewöhnliche Rosskastanie sind ihre fingerförmig zusammengesetzten, sehr großen Laubblätter. Meist haben die Blätter fünf bis sieben Fiederblätter, die jeweils zwischen 9 cm und 18 cm lang und circa 10 cm breit sein können. Etwa 10 cm bis 18 cm misst der Blattstiel in der Länge.

Abhängig von der Witterung blüht die Gewöhnliche Rosskastanie in der Zeit zwischen April/Mai und Juni. Nach der Befruchtung bilden sich die 5 cm bis 6,5 cm großen, kugeligen Kapselfrüchte. Ihre Hülle ist grün und bestachelt. Im Inneren befinden sich die Samen, die im Volksmund Kastanien genannt werden. Sie reifen im Frühherbst/Vollherbst. Erste herabgefallene Früchte, die sich auf dem Boden rund um die Kastanienbäume finden lassen, sind in der phänologischen Betrachtung eine wichtige Leitphase des Vollherbstes.

Ebenfalls aus dem Balkan stammt die → Rosskastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella). Sie ist inzwischen in vielen Ländern Mitteleuropas weit verbreitet und befällt ihre Wirtspflanze, die Gewöhnliche Rosskastanie, teils in Massen. Weil die Raupen die Blätter mit Fraßgängen, also sogenannten Blattminen durchsetzen, wird das davon betroffene Laub häufig vorzeitig braun.

Artimpressionen

Spätherbst

Eberesche (Sorbus aucuparia)

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Eberesche im Herbst kurz vor dem Blattfall, (c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de
Eberesche im Herbst kurz vor dem Blattfall, (c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de

Die Eberesche, die volkstümlich vor allem als Vogelbeerbaum bekannt ist, wächst zu Bäumen heran, deren Wuchshöhe bis zu 15 m beträgt. Sie sind sommergrün und haben wechselständig an den Zweigen angeordnete Laubblätter. Diese sind circa 20 cm lang und rund 8 cm bis 11 cm breit. Ihre unpaarig gefiederte Blattspreite besteht in aller Regel aus 9 bis 19 länglich-elliptischen Blattfiedern. Jede Blattfieder ist ihrerseits zwischen 4 cm und 6 cm lang, die Breite beläuft sich auf circa 2 cm.

Von Mai bis Juli dauert die Blütezeit der Eberesche. Circa 200 bis 300 weiße Einzelblüten stehen jeweils in breiten Scheinrispen zusammen. Etwa 10 mm sind die einzelnen Blüten im Durchmesser groß und sie ziehen mit ihrem Nektar allerlei Insekten an.

Nach der Befruchtung bilden sich die Früchte der Eberesche. Von August bis September werden sie reif. Dann sind sie hellrot gefärbt und im Durchmesser circa 1 cm groß. Für zahlreiche Wildtiere, darunter hauptsächlich Vögel, stellen sie eine wichtige Nahrung dar. Wegen dieser großen Beliebtheit bei den Vögeln werden sie als Vogelbeeren bezeichnet. Dieser Name bezieht sich also einerseits auf die Früchte und andererseits auf die gesamte Pflanzenart.

Im späten Herbst wirft die Eberesche wie andere sommergrüne Laubbäume ihre Blätter ab. Der Zeitpunkt, wenn ein Baumexemplar rund 50 % der Blätter abgeworfen hat, ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass der Spätherbst in der jeweiligen Region begonnen hat.

Typische Wuchsorte der Eberesche sind Waldränder und Hecken. Im Siedlungsraum kommt sie oft in Parkanlagen vor. Weil sie relativ anspruchslos ist, kann die Eberesche Brachflächen und neu entstandene Lichtungen schnell besiedeln.

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Winter

Kultur-Apfel (Malus domestica), spätreifend

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Falllaub des Kultur-Apfels mit einem Apfel, (c) Hubertus Schwarzentraub/NABU-naturgucker.de
Falllaub des Kultur-Apfels mit einem Apfel, (c) Hubertus Schwarzentraub/NABU-naturgucker.de

Der Kultur-Apfel gehört in Deutschland zu den wichtigsten Kulturpflanzen, da seine Früchte – die Äpfel – als Nahrung ausgesprochen beliebt sind. Deshalb hat diese Pflanzenart eine große wirtschaftliche Bedeutung. Wie Destatis am 20. Januar 2021 in einer → Pressemitteilung berichtete, ist die Anbaufläche für Äpfel in Deutschland zwischen 2010 und 2020 um 6,6 % gewachsen. Geerntet wurden im Jahr 2020 deutschlandweit 1,20 Millionen Tonnen Äpfel. Über 70 % der geernteten Äpfel wurden als Tafelobst in den Handel gebracht, die restlichen Früchte würden zum Beispiel zu Säften weiterverarbeitet. In jenem Jahr stammte fast jeder vierte hierzulande geerntete Apfel aus Baden-Württemberg.

Apfelbäume sind sommergrün und sie können 8 m bis 15 m hoch werden. Ihre Krone ist oft recht breit, sofern die Bäume im Freiland oder auf Streuobstwiesen stehen. Kommerziell genutzte Apfelbäume können in ihrem Aussehen stark von der zuvor beschriebenen Form abweichen und kleiner sein sowie über eine weniger stark ausladende Krone verfügen. Dies wird durch Beschnitt erreicht und soll dazu beitragen, die Früchte leichter ernten zu können.

Die Blüten der Apfelbäume stehen einzeln oder in doldigen Schirmrispen und ihre fünf Kronblätter sind weiß oder rosa gefärbt. Blütenknospen sind immer relativ stark rötlich. Für Bienen und eine Reihe weiterer Insekten sind Apfelblüten wegen ihres Nektars sehr attraktiv. Nach der Befruchtung bilden sich Äpfel, die je nach Sorte zu unterschiedlichen Zeiten des Jahres ihre Reife erlangen.

Wie zahlreiche andere Baumarten werfen Apfelbäume ihr Laub zum Winter hin ab. Der Blattfall des spätreifenden Apfels ist für Meteorolog*innen ein wichtiger Zeiger für den Beginn des phänologischen Winters. Meist werfen spätreifende Kultur-Äpfel ihr Laub im November ab. Mancherorts kann der Blattfall jedoch bereits im Oktober beginnen oder er zieht sich bis zum Dezember hin.

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